
Die Bildhauerin Andrea Geile erschafft Skulpturen, die sich mit Natur und Landschaft beschäftigen. Für die Ausstellung im und um das Gerhard-Marcks-Haus werden Arbeiten gezeigt, die sowohl in ihrem Atelier in Schottland als auch während mehrerer Arbeitsaufenthalte im Bremer ArcelorMittal Stahlwerk entstanden. Das Hauptthema im Œuvre der Künstlerin sind Bäume, Pflanzen und Blätter. Inspiriert von der schottischen Landschaft arbeitet die gebürtige Bremerin großformatige Skulpturen aus wetterfestem Cortenstahl. Sie hält in diesem massiven Material Momentaufnahmen von Bewegung, Wachstum und Vergänglichkeit fest: Meterhohe Scots Pines (Kiefern) sind in ihrem Werk ebenso vertreten wie vom Wind verwirbelte Blätter.
Natur aus Stahl? Im ersten Moment ein Widerspruch. Allerdings ergibt sich aus dieser Kombination von Material und Motivik spätestens bei der Wahrnehmung des Stahls als industriell gefertigtes Material die kritische Frage nach dem menschlichen Einfluss auf die Natur und ihre Zerstörung. Geiles Ansatz ist es, Themen der Natur und Ökologie künstlerisch zu verdichten und zu interpretieren, dabei fokussiert sie sich auf die sozialen Prozesse rund um die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Klimakatastrophe, vor allem die die schottische Landschaft betreffen.
Andrea Geiles Formensprache ist nicht naturalistisch, sondern sie konzentriert sich allein auf die Umrisslinie der Skulpturen. Dadurch ist ihre künstlerische Herangehensweise mehr mit der Technik des Scherenschnitts oder mit filigranen Zeichnungen verwandt als mit der geläufigen Tradition der Stahlbildhauerei, die die Verbindung von Material und Industrie deutlich macht. Geile schneidet mit einem Plasmaschneider präzise Formen aus Stahlplatten heraus und verschweißt sie anschließend.
Mehr Ausstellungen des Gerhard-Marcks-Hauses finden Sie hier.
Und besuchen Sie uns auf Social Media: