
Der Denkort Bunker Valentin ist bis 24 Uhr geöffnet. Der Rundweg auf dem Gelände ist beleuchtet, das Infozentrum und die Ausstellung sind geöffnet. Besucher:innen können außerdem die Installation einer Windharfe an der Bunker-Außenwand besichtigen, die Teil des Kunstprojektes „Erinnern durch Klang“ ist. Zudem wird die Videoinstallation „Concrete“ auf einer 5 x 3 Meter großen LED-Leinwand gezeigt. Es werden fünf Kurzvorträge zu einzelnen Aspekten des Bunkerbaus und zum Themenschwerpunkt „Klang und Musik“ angeboten. Treffpunkt ist jeweils das Informationszentrum.
Der Bunker „Valentin“ ist die Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahren 1943 bis 1945 wurden hier Tausende von Zwangsarbeiter:innen aus ganz Europa und Nordafrika eingesetzt: Zivile Zwangsarbeiter:innen ebenso wie Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Mehr als 1600 von ihnen starben während der Bauarbeiten an Unterernährung, Krankheiten und willkürlichen Tötungen.
Ein 1,5 km langer Weg führt heute über das Gelände und durch den Bunker und informiert entlang von 25 Stationen über die Geschichte des Ortes.
Informationszentrum mit Ausstellung, Verleih von Medienguides mit Hörführung, auch per App.
PROGRAMM
18:15 UHR - Nicht auf unserem Gelände! Führungen
Das Mahnmal „Vernichtung durch Arbeit“ von Friedrich Stein wurde 1983 im Beisein von Überlebenden vor dem Gelände des Bunkers „Valentin“ eingerichtet. Warum dort? Welche Erinnerungskämpfe werden damit symbolisiert und welche Rolle spielt die Kunst dabei?
19:15 UHR - Immer wieder „Nie wieder“? Führungen
1983 wurde mit großen, roten Buchstaben „No more war“ an die Westseite des Bunkers „Valentin“ angemalt. Wer war an dieser Aktion beteiligt? Wer wurde damit eigentlich aufgefordert? Aus welchen Perspektiven sprechen wir heute über das „Nie wieder“ und welche Bedeutung hat das Bekenntnis für die Erinnerungskämpfe?
20:15 UHR - Arbeiten im „Zementkommando“ Führungen
Sechs Betonmischer standen auf der Nordseite des Bunkers. Es war eines der härtesten Arbeitskommandos auf der Bunkerbaustelle: viel Staub, schwere körperliche Arbeit und kein Arbeitsschutz. Wie konnten sich die Zwangsarbeiter:innen dennoch schützen? Und welche Spuren hinterließ das Kommando bei den Überlebenden?
21:15 UHR - Solidarität und Singen Führungen
Bei einem Marsch durch Farge singen polnische Zwangsarbeiter:innen ein Lied. In der Kolonne steht der junge Stanislaw Masny und stellt sich die Frage: Kennen die Deutschen eigentlich die Bedeutung hinter dem Lied? In den nationalsozialistischen Lagern spielte Musik eine vielfältige Rolle, zwischen Terrorinstrument und Selbstbehauptung.
22:15 UHR - Die Witwen von Murat Führungen
Können Traumata vererbt werden? Die französische Stadt ist heute noch geprägt von den Erzählungen der Hinterbliebenen, v.a. der Frauen, Mütter und Schwestern, der im Sommer 1944 als Folge einer „Vergeltungsaktion“ nach Neuengamme deportierten Männer. Wie kam es dazu und welche Verbindung gibt es – noch heute – zu Farge?