Silvia Bächli (*1956 in Baden, lebt in Basel) gilt als eine der wichtigsten zeichnerischen Positionen ihrer Generation. Seit 40 Jahren bereichern ihre Arbeiten in Tusche, Pastellkreide oder Gouache die älteste Gattung der Bildenden Kunst mit neuen und unerwarteten Impulsen. Dementsprechend ist ihr Schaffen international anerkannt – so hat sie ihr Heimatland 2009 im Schweizer Pavillon der Biennale Venedig vertreten und hatte Einzelausstellungen an so wichtigen Häusern für Gegenwartskunst wie dem Centre Pompidou in Paris, dem Museu Serralves in Porto, dem Kunstmuseum St. Gallen, der Pinakothek der Moderne in München, dem Mamco in Genf oder der Kunsthalle in Karlsruhe. Im Sommer 2022 zeigt nun die Weserburg Museum für moderne Kunst auf rund 1.000 Quadratmetern die erste umfängliche Einzelpräsentation der Künstlerin in einem nordeuropäischen Museum. Silvia Bächli. Lange Linien lang führt Arbeiten der letzten 15 Jahre mit einer jüngst entstandenen Werkgruppe von Zeichnungen, Skulpturen und einigen Künstlerbuchprojekten zusammen.
Heute schreibe ich. Katharina Zorn & Jasna Fritzi Bauer
In der Ausstellung Heute schreibe ich verbinden Katharina Zorn und Jasna Fritzi Bauer Gedichte von Bremer*innen mit audio-visuellen Darstellungsformen. Die Künstlerinnen integrieren und transformieren die Lyrik dabei u.a. in Kurzfilme und multimediale Installationen.
Katharina Zorn (*1992) und Jasna Fritzi Bauer (*1989) leben in Berlin. Seit 2019 beschäftigen sie sich neben dem lyrischen Schreiben mit grenzübergreifenden Disziplinen im multimedialen Bereich. 2021 haben sie den Berliner Hauptbahnhof mit einer Installation und einem Kurzfilm bespielt sowie in Frankfurt am Main das Rathaus und Teile der Schirn Kunsthalle visuell inszeniert. Weitere Informationen zu den bisherigen Projekten: www.heuteschreibeich.de
Jasna Fritzi Bauer ist zudem eine vielfach ausgezeichnete Film- und Theater-Schauspielerin. Derzeit ist sie u.a. als Kommissarin im Bremer Tatort zu sehen.
Junges Blut. Touch me
Fotos berühren uns. Wir berühren Fotos – Das nächste Bild ist heutzutage nur noch ein Wisch mit dem Finger entfernt. Doch genauso schnell verschwindet es wieder in der medialen Bilderflut. Wie kann der flüchtige, digitale Moment festgehalten werden? Welche alternativen Formen und Materialen kann ein Foto annehmen? Wie fühlt sich ein Bild überhaupt an?
Inspiriert von zeitgenössischer Fotokunst aus den Sammlungen der Weserburg entwickelt eine Gruppe Studierender der Kunstschule Wandsbek eigene fotografische Ansätze mit spannenden, bisweilen sehr persönlichen Zugängen: Fotos als großformatiger Ausdruck, als kostbares Unikat, als Objekt, das angefasst werden darf oder auch in Heftform zum Blättern und Entdecken. Seien es intime Einblicke oder haptische Erlebnisse, der glatten Oberfläche des Touchscreens werden hier andere Erfahrungsmöglichkeiten gegenübergestellt, andere Formen von Begegnungen, Austausch und Berührungen. Hier wie dort heißt es: Touch me!
Kooperations- und Ausstellungsprojekt mit der Kunstschule Wandsbek
Skulpturale Poesie
Unter den fruchtbaren Beziehungen zwischen Kunst und Literatur spielt der Dialog zwischen Poesie und Skulptur in der zeitgenössischen Kunst eine besondere Rolle. Die Gruppenausstellung widmet sich mit einer internationalen Auswahl den facettenreichen Formen skulpturaler Poesie seit den 1960er Jahren. Objekte sind mit Texten beschrieben, oder die Buchstaben selbst treten als dreidimensionale Kunstwerke in Erscheinung, bilden Räume und sind Gegenstand von Aktionen und Performances.
Rund fünfzig ausgestellte Werke laden zum Nachdenken ein: Was kann ein Text jenseits von auf Papier gedruckten Zeilen sein? Welche sinnlichen Eindrücke kann das Lesen über die sprachlichen Inhalte hinaus vermitteln? Welche Rolle spielen für die Literatur unkonventionelle Materialien und Techniken des Schreibens?
Ausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen
Ulla von Brandenburg. Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr
Ulla von Brandenburg (geb. 1974 in Karlsruhe, lebt in Paris) verwandelt die Ausstellungsräume des Museums mithilfe von großformatigen Stoffen in farbintensive Traumwelten. In sinnliche Erlebnisräume, die Impulse aufnehmen aus Folklore und Gesang, Theater und Zirkus, Tanz und Architektur. Unterschiedliche Materialien und Gattungen werden dabei im Sinne eines Disziplinen übergreifenden Gesamtkunstwerks zu einer losen Geschichte zusammengeführt: intime Objekte, fantasievolle Filme, Aquarelle und Performances mit vielfältigen Bezügen zu Literatur und Kunstgeschichte, rituellen Handlungen und Anthropologie. Die Künstlerin selbst beschreibt ihr künstlerisches Vorgehen als „räumliche Inszenierung“.
CHRISTMAS GIFT
Das Kunstprojekt The Peter Norton Family Christmas Art Projects beschenkte jährlich 30 Jahre lang den Bekanntenkreis der Familie Norton und ausgewählte Kunstinstitutionen, zu denen auch die Weserburg Museum für moderne Kunst gehörte. Internationale Künstler*innen konzipierten speziell hierfür außergewöhnliche Kunsteditionen. Die Ausstellung zeigt mehr als 30 Multiples, Künstlerbücher und Audio-CDs.
Kabinettausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen