Die Kunsthalle Bremen präsentiert in der Sammlungsausstellung „Remix“ eine künstlerische Intervention von Natasha A. Kelly. Die Wissenschaftlerin, Autorin, Aktivistin und Künstlerin setzte sich bereits in mehreren Projekten mit dem Schwarzen Modell „Milli“ auseinander, das aus zahlreichen Werken der Brücke-Künstler bekannt ist. Natasha A. Kellys Ausgangspunkt dabei ist das Gemälde Schlafende Milli (1911) von Ernst Ludwig Kirchner, das sich in der Sammlung der Kunsthalle Bremen befindet. In ihrer in die Sammlungsausstellung der Kunsthalle eingebetteten Intervention kommentiert Natasha A. Kelly Darstellungen von „Milli“ und weiteren Modellen, die Kirchner regelmäßig porträtiert hat. In ihrer essayistischen Auseinandersetzung analysiert Kelly jene Klischees, in denen Schwarze Frauen objektiviert, exotisiert und erotisiert werden, und erzählt zugleich deutsche Geschichte aus einer Schwarzen feministischen Perspektive.
Richard Mosse
Der 1980 im irischen Kilkenny geborene Richard Mosse lotet in seinen Fotografien und Filmen die Grenzen zwischen konventioneller Reportagefotografie und zeitgenössischer Konzeptkunst aus. Dabei setzt er den Fokus auf aktuelle politische und ökologische Krisen wie den Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo, die europäische Flüchtlings- und Migrationspolitik sowie aktuell die Bedrohung der tropischen Regenwälder im Amazonasgebiet. Für seine monumentalen Fotografien greift Mosse auf Bildtechnologien zurück, die ursprünglich für militärische oder wissenschaftliche Zwecke entwickelt wurden und Dinge sichtbar machen, die für das menschliche Auge eigentlich nicht wahrnehmbar sind. Spannungsvoll changieren Mosses Werke zwischen Ästhetik und aktueller politischer wie auch ethischer Brisanz. Damit fordern sie zur intensiven Auseinandersetzung mit den Krisen und Zukunftsfragen unserer Zeit heraus. 2013 vertrat Mosse Irland auf der Biennale in Venedig und 2014 gewann er den Deutsche Börse Photography Foundation Prize.
Die Ausstellung mit Richard Mosse in der Kunsthalle Bremen ist seine erste umfassende Werkschau in Deutschland. Sie wird anhand von repräsentativen Fotoarbeiten sowie einer neuen Videoinstallation einen breiten Überblick über seine zentralen Werkphasen geben.
Eine Ausstellung des Förderkreises für Gegenwartskunst im Kunstverein in Bremen
Horst Antes. Radierungen
Seit den 1960er-Jahren hat Horst Antes neben seinen Gemälden und Skulpturen ein umfangreiches und vielfältiges graphisches Werk geschaffen. Aus Anlass der Publikation des Werkverzeichnisses der Radierungen präsentiert die Kunsthalle Bremen eine Auswahl seiner Graphiken von den 1960er-Jahren bis zur Gegenwart. Das Spektrum reicht von seinen bekannten „Kopffüßlern“ in subtilen und linearen Farbradierungen bis zu den flächigen Variationen über Häuser und Architekturen der letzten Jahre.
Remix. Einblicke in die Sammlung zeitgenössischer Kunst
Der zeitgenössische Teil der 2020 eröffneten Sammlungspräsentation „Remix“ wird stetig erneuert. So werden vom 26. Februar 2022 bis 13. November 2022 in fünf Räumen im Erdgeschoss der Kunsthalle neue Einblicke in die Sammlung zeitgenössischer Kunst präsentiert. Viele der Werke sind kürzlich oder erst in den letzten Jahren in die Sammlung der Kunsthalle Bremen gekommen. Nun werden die Arbeiten von 13 deutschen und internationalen Künstler*innen erstmals miteinander in einen Dialog gesetzt. Zu sehen sind Arbeiten von Abel Auer, Tilo Baumgärtel, Nina Beier, Christian Haake, Toulu Hassani, Franziska Holstein, Manfred Holtfrerich, Jub Mönster, Ulrike Müller, Alexander Tovborg, Rosemarie Trockel, Neo Rauch und Arne Schmitt.
Für die Kunst heute. 50 Jahre Förderkreis für Gegenwartskunst
Dieses Jahr feiert der Förderkreis für Gegenwartskunst im Kunstverein Bremen seinen 50. Geburtstag. Als einer der ersten Unterstützerkreise seiner Art ermöglicht der Förderkreis seit 1971 jährlich eine Ausstellung zur Gegenwartskunst in der Kunsthalle Bremen und setzt sich für Ankäufe ein. Anlässlich des Jubiläums würdigt die Kunsthalle dieses herausragende Engagement in einer umfassenden Ausstellung. Präsentiert wird eine Auswahl von rund 50 Kunstwerken, die durch den Förderkreis für Gegenwartskunst in die Sammlung des Kunstvereins in Bremen gekommen sind, darunter Arbeiten von Gerhard Richter, Emil Schumacher, Otto Piene, Isa Genzken, Jörg Sasse, Thomas Ruff, Cindy Sherman, Sarah Morris, Rosa Barba und Mary Reid Kelley. Beleuchtet wird so nicht nur die Geschichte des Förderkreises, sondern zugleich wichtige Strömungen der Kunst von den 1970er Jahren bis heute.
Mit den Augen riechen. Geruchsbilder seit der Renaissance

Honoré Daumier, L’odorat, 1839, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett
Seit jeher gehört Duft zum Leben. Gemälde, Graphiken und Fotografien aus verschiedenen Jahrhunderten zeigen nicht nur, wie Künstler*innen den flüchtigen Geruch dargestellt und ihm Gestalt gegeben haben. Sie fragen auch, was das Riechen für den Menschen und das Miteinander bedeutet. Speziell für die Ausstellung kreiert der kolumbianische Geruchskünstler Oswaldo Maciá (*1960) dazu eine neue raumgreifende Installation, die die weltweite Migration von Düften erlebbar macht.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr
Adresse: Am Wall 207, 28195 Bremen
Telefonnummer: +49 (0)421 – 32 908 0
Email: info@kunsthalle-bremen.de
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