Museen in Bremen

Museen, Ausstellungen und kulturelle Bildung in Bremen

  • Museen
  • Ausstellungen
  • Bildung & Vermittlung
  • Lange Nacht 2025
Merkliste
Museumszeit

Sommergast 2017: Slawomir Elsner. Cranach²

16. Juni 2017 by Museen Böttcherstraße

Als Erinnerungsräume könnte man die Buntstiftzeichnungen von Slawomir Elsner bezeichnen. Dank seiner außergewöhnlichen Technik offenbart sich der Bezug seiner Werke zu berühmten Bildern der Kunstgeschichte bisweilen nur noch durch den Titel. In dieser Manier adaptiert der in Berlin lebende Künstler auch sechs Gemälde aus der museumseigenen Sammlung Ludwig Roselius, die Elsner eigens für die Ausstellung in den Museen Böttcherstraße angefertigt hat. Darunter befinden sich auch die Bildnisse von Martin Luther und Katharina von Bora, die Lucas Cranach d. Ä. 1529 gemalt hat. Im aktuellen Reformationsjahr scheinen die Porträts des berühmten Ehepaars allgegenwärtig und aufgeladen mit Geschichten und Bedeutungen. In den Adaptionen von Slawomir Elsner verlieren diese beiden sowie weitere bekannte Kunstwerke ihren kontextuellen Ballast und präsentierten sich befreit, einzig und allein als Bilder.

Nicht nur historische Gemälde erhalten bei Slawomir Elsner eine neue Bedeutungsebene. Nach Vorlage eigener Fotos, die er im Frühjahr 2001 aus der Bar des World Trade Centers gemacht hat, fertigte er die Serie Windows on the World an. Nur auf zwei Zeichnungen der insgesamt elf dazugehörigen Werke erkennt der Unwissende, dass es sich um Ausblicke aus dem kurz danach zerstörten Gebäude handelt: „Mir war es persönlich wichtig, diese Serie zu machen. Denn durch die eindringlichen Bilder vom Terroranschlag in den Medien, bekamen auch meine privaten Fotografien eine neue Bedeutungsebene.“

Slawomir Elsner wählt Buntstifte als Medium, da er der Überzeugung ist, Kunst müsse niedrigschwellig sein: „Je einfacher es ist, Kunst zu machen, desto freier kann der Kopf sein.“ Daher ist es nicht verwunderlich, dass er sich neben den Buntstiftzeichnungen auch der Aquarellmalerei widmet. Entgegen dem Vorurteil, Wasserfarben seien vor allem zeichnerischen Vorstudien oder Hobbykünstlern vorbehalten, nutzt er die Leichtigkeit des Materials für außergewöhnliche Großformate. Bis zu einhundert monochrome Schichten trägt der Künstler bei seinen Aquarellen auf. Das Einzige, das er dabei steuert, ist der zeitliche Abstand zwischen den Schichten und das Verhältnis zwischen Wasser und Farbe: „Der Rest passiert von ganz allein. Die Strukturen entstehen nicht, weil ich sie male, sondern weil die Farben und das Papier eine Verbindung miteinander eingehen.“

Die rund 30 Kunstwerke von Slawomir Elsner werden sowohl im Paula Modersohn-Becker Museum als auch im Ludwig Roselius Museum ausgestellt. Eine Besonderheit der Präsentation wird die Kopie des sogenannten Cranach-Raums im Ludwig Roselius Museum sein, die es ermöglicht, Elsners Adaptionen in nahezu identischer Anordnung, im selben Haus mit den Originalen, aber an anderer Stelle zu erfahren.

Erfahren Sie mehr über die Buntstiftzeichnungen Alter Meister von Slawomir Elsner in diesem Video.

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Cranach, Elsner, Sommergast

Sammler der ersten Stunde

16. Juni 2017 by Museen Böttcherstraße

August von der Heydt entdeckt Paula Modersohn-Becker

Der Bankier August von der Heydt zählte zu den bedeutendsten Sammlern zu Beginn des 20. Jahrhunderts und interessierte sich vor allem für Kunst abseits der akademischen Traditionen. Ab 1909, nur zwei Jahre nach dem frühen Tod Paula Modersohn-Beckers, erwarb er knapp 30 Werke der Künstlerin und bewies dabei ein gutes Auge. Die heute noch vorhandenen 17 Gemälde Paula Modersohn-Beckers im Von der Heydt-Museum in Wuppertal zählen zu den Hauptarbeiten ihres Spätwerks. Zum ersten Mal wird diese frühe Sammlung nun vom 25. Mai bis zum 10. September 2017 gemeinsam mit Teilen der hochkarätigen Sammlung des Bremer Kaffeekaufmanns Ludwig Roselius präsentiert. Anhand der rund 35 ausgestellten Hauptwerke wird der Beginn der Rezeptionsgeschichte von Paula Modersohn-Beckers Kunst erzählt, in der diese beiden Sammler der ersten Stunde eine entscheidende Rolle gespielt haben.
1906 begegnete Paula Modersohn-Becker bei ihrem vierten und letzten Paris-Aufenthalt dem Bildhauer Bernhard Hoetger, der vom ersten Augenblick an von ihr überzeugt war und sie über ihren Tod hinaus förderte. 1909 machte er August von der Heydt auf die Worpsweder Künstlerin aufmerksam. Der Bankier kaufte insgesamt 28 Bilder, von denen sich heute noch 17 Gemälde im Wuppertaler Von der Heydt-Museum befinden. Einige Jahre später sammelte auch der Bremer Kaffeekaufmann Ludwig Roselius Werke von Paula Modersohn-Becker. Doch es blieb nicht nur beim Kauf von Kunstwerken: 1927 eröffnete er das weltweit erste Museum für eine Malerin – entworfen von Bernhard Hoetger. Das heutige Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen stellt nun erstmals diese beiden frühen Sammlungen von Paula Modersohn-Beckers Kunst gemeinsam aus. 35 Hauptwerke der Künstlerin – insbesondere aus ihrem Spätwerk – verdeutlichen ihre zukunftsweisende Modernität und ihren hohen Stellenwert in der Kunstgeschichte.
Ein Blick in beide Sammlungsgeschichten zeigt dabei auch, welche herausragenden Werke durch Kriegsverluste für immer verloren sind. Sieben dieser zerstörten Gemälde werden erstmals als Reproduktionen den erhaltenen Originalen zur Seite gestellt. Motivische und formale Bezüge, die bislang nur in Katalogen nachvollziehbar waren, werden so im direkten Gegenüber veranschaulicht.

Hier geht es zur Homepage der Museen Böttcherstraße.

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Paula Modersohn-Becker, Sammler der ersten Stunde, von der Heydt

Kunsterlebnisse für Schulklassen

21. März 2017 by Museen Böttcherstraße

Kunstbetrachtung schärft nicht nur das Auge, sondern fördert auch das selbstbestimmte Denken und Handeln. In spannenden Gesprächen oder beim kreativen Gestalten stoßen die SchülerInnen auf eigene kritisch-ästhetische Fragestellungen.
Ziel unserer Kunstvermittlung ist es, ein Bewusstsein für die Verbindungslinien zwischen der Kunst im Museum und dem Lebensalltag zu fördern. Dabei können auch interdisziplinäre Bezüge hergestellt werden, die das politisch-gesellschaftliche Zeitgeschehen aufgreifen.

Nach Vereinbarung bieten die Museen Böttcherstraße maßgeschneiderte Museumsbesuche an: Die Führungen werden auf die Bedürfnisse und Fragestellungen der Schulklassen abgestimmt.

Aktuelle Themenvorschläge für Führungen mit Praxis:

Sammlungen
Paula Modersohn-Becker Museum

Thema 1 – Das fantastische Ich (KiGa, Sek I)
Thema 2 – Ran an die Farbe! (KiGa, Sek I)
Thema 3 – Über die Launen der Natur (KiGa, Sek I, Sek II)
Thema 4 – Wie war es früher, ein Kind zu sein? (KiGa, Sek I, Sek II)

Ludwig Roselius Museum

Thema 5 – Entdeckungsreise durch die Zeit (KiGa, Sek I)
Thema 6 – Edle Damen und ehrbare Herren (KiGa, Sek I, Sek II)
Thema 7 – Silberschatz der Schwarzen Häupter (KiGa, Sek I, Sek II)

Paula Modersohn-Becker Museum und Ludwig Roselius Museum

Thema 8 – Natura morta (Sek I, Sek II)
Thema 9 – Von Fläche zum Raum und wieder zurück. Die Perspektive in der Kunst (Sek I, Sek II)
Thema 10 – Abstraktion Schritt für Schritt (Sek I, Sek II)
Thema 11 – Für kleine und große Philosophen (KiGa, Sek I, Sek II)

Führungsgebühr

45-minütige Führung: 55 €
60-minütige Führung: 62 €
90-minütige Veranstaltung (45 Minuten Führung / 45 Minuten praktisches Arbeiten): 70 € (inkl. ggf. Materialkosten)

Führungen für Schulklassen außerhalb der Öffnungszeiten sind möglich:

Dienstags bis freitags ab 10 Uhr auf Anfrage: Tel. 0421-33882-22

Kategorie: Bildung & Vermittlung

Kunst erleben: Führungen und Workshops

21. März 2017 by Museen Böttcherstraße

Kunst tut gut! Lustvoll verspieltes, kreatives Querdenken bei der Auseinandersetzung mit Kunst eröffnet den Blick auf Neues oder zuvor nicht Sichtbares. Das Nebeneinander von historischen und zeitgenössischen Werken in den Museen Böttcherstraße erschließt spannende Zusammenhänge zwischen Kunst und Leben. Hier setzen die Vermittlungsprogramme für Kinder und Jugendliche an. Kunst erleben macht Spaß!

Die eigene künstlerische Betätigung schult nicht nur die Kreativität, sondern ermöglicht auch einen ganz anderen Blick auf Kunst im Allgemeinen. Die Workshops der Museen Böttcherstraße sind so ausgerichtet, dass sie Spaß und Lernen miteinander verbinden.

Alle Angebote sind auch als gebuchte Führungen und Schulklassen-Führungen zu den üblichen Konditionen buchbar.

Kategorie: Bildung & Vermittlung

Museen Böttcherstraße

21. März 2017 by Museen Böttcherstraße

Kategorie: Bremen Stadt, Lange Nacht Stichworte: Lange Nacht der Bremer Museen, Paula Modersohn-Becker

Annelise Kretschmer. Fotografien 1922 bis 1975

21. März 2017 by Museen Böttcherstraße

Annelise Kretschmer. Fotografien 1922-1975

Annelise Kretschmer beginnt ihre Laufbahn als Fotografin in den 1920er Jahren, während der Zeit der Neuen Sachlichkeit. Auch wenn ihre Arbeiten deutliche Parallelen zu dieser Strömung aufweisen, haben sie doch eine eigenständige und eigenwillige Ästhetik. Bis in die 1970er Jahre erschafft die gebürtige Dortmunderin Fotografien, die vor allem durch ihre Unmittelbarkeit beeindrucken. Die Museen Böttcherstraße präsentieren vom 12. Februar bis 21. Mai 2017 rund 80 größtenteils nie ausgestellte Vintage Prints (Originalabzüge) aus allen Schaffensphasen der Künstlerin.

Bereits in ihrem Elternhaus macht Annelise Kretschmer Bekanntschaft mit Künstlern der Neuen Sachlichkeit. Doch dass sie den Weg als Fotografin einschlägt, ist nur dem Hinweis einer Freundin auf diesen Beruf zu verdanken. Kretschmer volontiert erst in Essen und geht danach zu Ernst Fiedler nach Dresden. Schon früh offenbart sich ihre Fähigkeit, den Menschen im Bilde zu erfassen, unabhängig von allen Klischees. Dabei versucht Kretschmer stets ihr Gegenüber in einem Moment zu erfassen, der die Persönlichkeit des Individuums offenlegt. Vor allem ihre zahlreichen Kinderporträts sprechen eine neue Bildsprache, indem sie die gleiche Ernsthaftigkeit und Ausdruckstärke vermitteln, wie die von Erwachsenen.

Eine Reise nach Paris im Jahr 1928 stellt eine entscheidende Zäsur im künstlerischen Werk von Annelise Kretschmer dar. Hier schärft sie ihren besonderen Blick als Fotografin, den sie über ihr gesamtes Schaffen hinweg beibehält. Statt das mondäne Leben und die bekannten Sehenswürdigkeiten abzubilden, konzentriert sich ihr Blick auf nebensächliche Dinge, Strukturen und Lichtspiele. Sie belebt mit ihren Motiven die starre Optik des Apparats. Zurück in Dortmund eröffnet Kretschmer 1929 als eine der ersten Frauen in Deutschland ein Fotoatelier. Vor allem wegen ihrer eindringlichen Porträtaufnahmen wird sie zu einer etablierten Künstlerin in der damaligen Kunstszene. Ihre Arbeiten werden in allen wichtigen Fotografie-Ausstellungen in Berlin, Wien und auch Paris präsentiert, sie war außerdem Mitglied in der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (GDL) – bis sie als Tochter eines jüdischen Vaters in den 1930er Jahren ausgeschlossen wird. Eine schwere Zeit bricht für sie und ihre mittlerweile vierköpfige Familie an, in der Kretschmer zwischen 1937 und 1939 unter anderem in Worpswede lebt – der Ort, an dem Paula Modersohn-Becker 30 Jahre zuvor gearbeitet hat. Modersohn-Beckers Kunst ist Kretschmer sehr gut bekannt, da die Familie ein Kunstwerk der Malerin besitzt, das sie stets beeindruckte. In Worpswede erstellt Annelise Kretschmer eine Serie authentischer Aufnahmen von Torfbauern, Kindern und der Umgebung, in der sich nicht nur thematische Parallelen zu Modersohn-Becker offenbaren. Als überzeugte Anthroposophin versuchte Anneliese Kretschmer stets die Aura einer Person festzuhalten.

Nach dem Krieg arbeitet Annelise Kretschmer mit ihrer Tochter Christiane erneut in ihrem Fotoatelier in Dortmund. In dieser Zeit entstehen weitere wichtige Aufnahmen, auch von Persönlichkeiten der damaligen Kunstszene wie Ewald Mataré, Albert Renger-Patzsch oder Daniel-Henry Kahnweiler. Diese bisher eher unbekannten Motive sind Entdeckungen in einem 60 Schaffensjahre umfassenden Gesamtwerk, das nicht nur für sich allein überzeugt, sondern exemplarisch auch die Entwicklung der Fotografie zu einer eigenständigen Kunstform erzählt.

Die erste Station der Ausstellung ist vom 16. September 2016 bis 8. Januar 2017 im Käthe Kollwitz Museum, Köln. Zur Ausstellung ist der Katalog Annelise Kretschmer – Photographien im Emons Verlag, Köln, 120 S., 80 Abb. 19,95 € erschienen.

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Fotografie, Museen Böttcherstraße, Paula Modersohn-Becker Museum

  • « Vorherige Seite
  • 1
  • …
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • Nächste Seite »

© 2025 · Museen in Bremen · info@museeninbremen.de · Datenschutzerklärung · Impressum