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Halbschattenkabinett mit Anna Haifisch, Christian Orendt, Tanja Ritterbex, Sebastian Tröger, Steve Viezens, Marie Vermont

22. April 2023 by Galerie Kramer

Als „Halbschattenkabinett“ stellen sich hier 6 Künstler*innen auf, die in der Galerie Kramer Arbeiten auf Papier zeigen. Eingeladen von den Künstlern Christian Orendt und Sebastian Tröger bringen sie das innovative und anregende Potenzial ihrer künstlerischen Arbeiten selbstbewusst ein in die Diskurse über Zustand der Gesellschaft und die Zukunft der Erde. In Zeichnungen, Drucken und Aquarellen zeigen sie einen kritischen, humorvollen und manchmal melancholischen Blick auf die Welt.

Anna Haifisch

Anna Haifisch ist eine Zeichnerin und Illustratorin aus Leipzig, die comic-ähnliche Alltagshelden zu Wort kommen lässt. Durch pointiert gesetzten Text ergibt sich der Inhalt einer „Geschichte“.  Ihre Tier- und Menschen-Figuren sind meistens dünn von Statur und mit einfachen Umrisslinien gezeichnet. Wie ein Hauch im Wind kommentieren sie melancholisch ihr Verzweifeln an der Welt und ihren alltäglichen Widrigkeiten. Ihre Reflexionen, Hoffnungen und Wünsche sind manchmal erstaunlich lapidar und doch tiefgründig.

Christian Orendt

Der in Berlin lebende Zeichner und Installationskünstler Christian Orendt befasst sich in feinen Zeichnungen und ironischen, winzig klein geschrieben Texten mit dem Denken des Menschen und seiner daraus resultierenden grundlosen Überheblichkeit.  Er kombiniert oft gehörte Formulierungen und umgangssprachliche Redewendungen mit absurden Bildern, ein schlichtes Denken mit einem hohen, teilweise hochtrabenden Ton. Die überraschenden Bildpointen, die so entstehen, holen die Absurdität mancher alltäglichen Situationen und Denkweisen ins Bewusstsein.

Tanja Ritterbex

Die niederländische Malerin und Performerin Tanja Ritterbex dekonstruiert in ihren Bildern und Performances vielfach die Erwartungen und Vorstellungen, die mit der Rolle der Frau verbunden sind. In spontan wirkenden, opulenten Tableaus mit pastosem Farbauftrag feiert sie ein anderes Frauenbild. Sie macht den Spagat zwischen den unterschiedlichen Rollenerwartungen an Frauen deutlich. In der Ausstellung zeigt sie 50 Arbeiten aus einer Reihe von projektierten 365 farbigen Zeichnungen von Müttern und ihren Kindern. Durch die Wahl ihrer künstlerischen Mittel und die verwendeten Stilrichtungen lässt sie sehr fein die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Beziehungen hervortreten.

Sebastian Tröger

Der Künstler aus Nürnberg hat stets das große Ganze im Blick. „Am Hebel der Welt“ war der Titel seiner vergangenen Ausstellung im neuen Museum Nürnberg. Sein kritischer Blick auf die Gegenwart findet immer vor dem Hintergrund einer ironischen Auseinandersetzung mit der Rolle von Kunst in der Gegenwart und der Kulturgeschichte statt. In seinen spontan wirkenden Malereien und Zeichnungen tauchen kunsthistorische Bezüge humorvoll in den Titeln auf.

Steve Viezens

Der Maler, der in Leipzig studiert hat, beherrscht die moderne und die altmeisterliche Form. In Malerei und Drucken kombiniert er alte und neue Realitäten zu spannungsvollen Kompositionen. Dabei lässt er Leerstellen oder übermalt mit modernen Attributen, wo es für die altmeisterlichen Kunst gerade wesentlich war. In der Ausstellung zeigt er u.a. feingearbeitete Linolschnitte, auf denen eine historische Landschaft durch große Farbkleckse gestört wird. Die Störungen haben Vorrang bei seinem künstlerischen Blick auf die Welt.

Marie Vermont

Aus Wien kommt die Künstlerin Marie Vermont dazu. Sie beschäftigt sich einer Reihe von farbigen Aquarellen mit dem etwas aus der Mode gekommenen Begriff der Allmende als Form von Gemeinschaftseigentum. Als heutige öffentliche Orten, die auch eine dort lebende Flora und Fauna einschließen, hat sie Brachflächen und verlassene Plätze ausgemacht. Die dienen jedoch nicht nur Tieren und Pflanzen als Lebensraum, sondern werden oft auch noch als Abfallhalde genutzt. Solche „Un-Orte“ porträtiert die Künstlerin auf ihren Aquarellen so vielgestaltig und in einer so harmonischen Farbigkeit, dass man eher an paradiesische Gärten denkt und nicht an ein Nebeneinander von Füchsen und Bauschutt, Igeln und alten Plastikplanen und Mückenlarven in alten Autoreifen.

 

 

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Bremen, Gegenwartskunst, Installation, Kunstausstellung, Linolschnitte, Siebdrucke, Zeichnungen, Zeitgenössische Kunst

Veronika Dobers, Beyond The Horizon II

16. Februar 2023 by Galerie Kramer

Die Einzelausstellung mit Veronika Dobers zeigt zeitgenössische Hinterglasmalerei und Zeichnung. Veronika Dobers beschäftigt sich mit dem Denken an sich und den Bildern von der Welt, die es hervorruft. In Hinterglasmalereien, die zwischen Zeichnung und Malerei changieren, zeigt sie rätselhafte Kombinationen von reduziert gezeichneten Elementen, wie Tropfen, Strohbündel oder Umrisse menschlicher Figuren.

Ausgangspunkt vieler Bilder sind einfache Landschaftsformen wie Hügel oder Berge, die sie mit einzelnen schwarzen Linien andeutet. Sie verwandeln die einfarbig hellblau, hellgrün oder weiß gehaltenen Farbflächen in einen weiten Raum. Über den Landschaftselementen schweben einfarbige, oder gezeichnete übergroße Formen, die nicht eindeutig zuzuordnen sind. Es können Bündel sein, gekreuzte oder gebogene Äste oder haufenartige Gebilde. Es gibt pechschwarze, amorphe Formen, die wie leere Sprechblasen zusammenhanglos im Bild hängen oder goldene Formen und balkenförmige Gebilde, die mit gerade Linien verbunden sind.  Alle Objekte dominieren die Landschaft. Sie verdecken sie oder fügen ihr eine zusätzliche, schwer fassbare Realitätsebene zu. Eine Ebene, die sich der schnellen Interpretation entzieht. Für Veronika Dobers sind diese Formen Repräsentationen grundlegenden menschlichen Handelns, denn der Mensch „biegt, bündelt und häuft“ schreibt sie in einem Gedicht.

Zu den wesentlichen Dingen der menschlichen Existenz kommt in den Bildern von Veronika Dobers die Dimension des Denkens hinzu. Ein wiederkehrendes, kleines Motiv ist beispielsweise die Umrisszeichnung eines Mannes, der auf einem Stuhl vor einer Landschaft sitzt, oft mit einem aufgeschlagenen Buch auf dem Schoß. Die Haufen, Äste, Bündel oder Getreidegarben, die den Blick auf die Welt verdecken, werden zu Abstraktionen und Gedanken. Es stellt sich die Frage, inwieweit man die Welt gedanklich erfassen und festgefügte Bilder verändern kann. Beyond the Horizon, über den Horizont hinaus, ist ein Verweis auf die Begrenztheit unseres Bildes von der Welt.

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Galerie Kramer, Gegenwartskunst, Hinterglasmalerei, Kunst und Denken, Kunstausstellung, Kunstgalerie, revers-painting, Veronika Dobers, Zeitgenössische Kunst, zeitgenössische Malerei

Joachim Manz GEBAUTES

1. September 2022 by Galerie Kramer

Joachim Manz beschäftigt sich mit dem Raum. Seine Miniaturen sind Architektur-Experimente. Dabei geht es ihm nicht nur um Größenverhältnisse und Proportionen, um Licht und Schatten, Ausdehnung und Verdichtung. Es geht ihm immer auch um den Raum in seiner Funktion als Wohnung  und Schutzraum. Darauf weist auch sein Arbeitsmaterial hin: Beton. Ein Material, das für den Wohnungs- und Brückenbau benutzt wird. Der Künstler verwendet es in einer Spezialmischung und gießt es in überraschende Formen, die Räume definieren. Der feine, graugrüne Beton lässt verborgene Räume oder klaustrophobische Höfe entstehen. Schlitze und Bögen rufen die Vorstellung von Türen oder Durchgängen hervor, doch nichts folgt hier einer Gebrauchslogik. Die grundlegenden Architekturelemente werden lediglich zitiert und aneinandergefügt. Dennoch ist man versucht, sich zu diesen Raumsituationen immer wieder ins Verhältnis zu setzen. Die Vorstellung wechselt ständig zwischen subjektivem Raumgefühl und Distanz aus der Vogelperspektive. Es ist der Raum der Behausung den Joachim Manz in allen seinen Dimensionen erfassen und körperlich, emotional und sozial erfahrbar machen will.

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Betonskulpturen, Bildhauerei, Bremen Ausstellung, Einzelausstellung, Gegenwartskunst, Kunstausstellung, Kunstgalerie

OUTLOOK – Landschaft sichten

10. Juni 2022 by Galerie Kramer

Die Ausstellung OUTLOOK vereint fünf künstlerische Positionen, die einen neuen Blick auf die Landschaft richten.

Marikke Heinz-Hoek  zeichnet Landschaften auf Weltraumaufnahmen. Sie bringt damit nicht nur eine dramatische Perspektive in den gewohnten Blick auf die Landschaft, sondern macht auch die Erde als Planeten und seine Verankerung im Universum bewusst.

Pio Rahner richtet seinen Blick in die entgegengesetzte Richtung: auf den Boden. Sein Kamera-Auge hält eine große Ansammlung von Regenwürmern fest. Er verweist damit auf die vielen noch ungelösten Rätsel in der Natur Insekten, Würmern und Kleinstlebewesen direkt vor unseren Füßen.

Edith Pundt verwendet Landschaftsaufnahmen, die sie mit fein strukturierten, gezeichneten Kugeln versieht. Der ästhetisch angepasste Fremdkörper verstellt den Blick auf die Natur und fügt sich gleichzeitig harmonisch in sie ein. Wie etwas, das da ist und doch nicht da.

Katharina Kreutzkamp hat es sich als Fotografin zur Aufgabe gemacht, bei ihren Stadt- und Landschaftsaufnahmen mit wenig Licht auszukommen. Es entsteht der Eindruck, als würden die Dinge von sich aus leuchten.

Lotta Stöver zeigt eine New-media-Installation mit dem Titel „Sleep Like Mountains“. Dabei fährt ein Scanner über eine entspannt am Boden liegende Person und gleicht die Daten der Körperformen mit Landschaftskonturen ab, die aus Daten von Satellitenaufnahmen zur Verfügung stehen. Der Kontakt eines menschlichen Körpers zum Boden wird per Algorithmus zu einer irgendwo auf der Welt existierende Landschafts- oder Bergformation in Beziehung gesetzt.

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Ausstellung, Bremen, Fotografie, Galerien, Gegenwartskunst, Medienkunst, Zeitgenössische Kunst

Kate Andrews Pressure Points

18. Mai 2022 by Galerie Kramer

Wir freuen uns sehr, mit der Ausstellung „Pressure Points“ die Einzelpräsentation von Arbeiten der Malerin Kate Andrews zeigen zu können.

Die Künstlerin experimentiert auf der Leinwand mit farbigen und farblosen Flächen und mit Installationen. Ziel ihrer Arbeiten ist es, die ästhetischen Grundannahmen ihrer Malerei offen zu legen.

In der Ausstellung zeigt Kate Andrews Malerei, Zeichnungen und Installationen. Auf ihren Bildern arbeitet sie mit feinen Farbabstufungen, die sie mit exakten, farblosen Linien durchzieht. Diese verbinden sich mit den ebenfalls farblosen Bildrändern und teilen die Farbfläche formal in einzelne Segmente, ohne jedoch das einheitliche Flächenempfinden zu stören.  Ihre Zeichnungen verwendet Kate Andrews auch als Elemente von Installationen am Boden. An fein schraffierten Bildflächen sind Metallstäbe gelehnt oder es liegen Kugeln und andere Gegenstände mit Gewicht darauf. Die Zeichnungen „reagieren“ auf diesen Druck wie ein chemisches Substrat oder eine hinter dem Glas schwimmende Flüssigkeit. Sie verändern ihre Struktur an diesen Punkten. Die Schraffur wird weniger dicht und die Kontaktstellen umgibt ein heller Kreis und macht sie so als „Druckpunkte“ kenntlich. Die Künstlerin verschiebt so scheinbar das Bild aus dem Zentrum der Betrachtung, aber ihre ästhetischen Entscheidungen ziehen es wieder mitten hinein.

Kate Andrews studierte im Anschluss an ein Kunststudium in Montreal und Guelph (Kanada) von 2016 bis 2019 an der Hochschule für Künste in Bremen bei Prof. Stephan Baumkötter. 2020 schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin ab. Für ihre Meisterschülerarbeit erhielt sie den Karin Hollweg Preis der Karin und Uwe Hollweg Stiftung. „Pressure Points“ ist ihre erste Einzelpräsentation in einer Galerie.

Kategorie: Allgemein, Ausstellung Stichworte: Gegenwartskunst, Installation, Kunstausstellung, Kunstgalerie, Ölmalerei, Zeichnung, Zeitgenössische Kunst, zeitgenössische Malerei

Reinhold Engberding, Emese Kazár HÜLLEN

17. Februar 2022 by Galerie Kramer

Galerie Kramer, Bremen, Galerie für zeitgenössische Kunst

Unter dem Titel „Hüllen“ zeigen Emese Kazár und Reinhold Engberding in der Galerie Kramer ihre Auseinandersetzung mit Körperbildern und der Anmutung von Stoffen, Kleidung und getragener Kleidungsstücke.

Emese Kazár beschäftigt sich mit Körperbildern innerhalb der Malerei. Ihre forschende Herangehensweise führte sie dazu, einzelne Elemente, wie Kleidung und Stoffe herauszulösen und separat zu betrachten. So ist eine Reihe von Bildern entstanden, die sich mit Ausschnitten von Körperbildern in der Malereigeschichte beschäftigen. Neuere Arbeiten lenken den Blick auf die unterhalb der Kleidung liegende Haut und ihre Verzierung mit Tattoos.

Reinhold Engberding arbeitet bildhauerisch und in Installationen mit Stoffen und getragenen Kleidungsstücken. So heftet, knotet, näht oder bestickt er gefundene oder übereignete Garderobe oder zerlegt sie in ihre Schnittteile. Neu zusammengenäht bringt er sie mit Lack oder Schellack in feste Formen oder bestickt sie mit poetischen Texten. Die Titel seiner Arbeiten geben oft den Fundort seiner Arbeiten an. So ist eine Reihe von Arbeiten im Zusammenhang mit einem Stipendium in Dallas/USA entstanden.

Kategorie: Allgemein, Ausstellung Stichworte: Bremen, Galerie Kramer, Installation, Kunstausstellung, Ölmalerei, Textilien, Zeitgenössische Kunst, zeitgenössische Malerei

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