Museen in Bremen

Museen, Ausstellungen und kulturelle Bildung in Bremen

  • Museen
  • Galerien
  • Ausstellungen
  • Bildung & Vermittlung
Merkliste
Museumszeit

Alexandra Leykauf & Dominik Styk: What We Do in the Shadows

27. Januar 2022 by GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst

Eröffnung: Freitag, 18. Februar 2022, 19 Uhr

Alexandra Leykauf: Lascaux, 2022. Courtesy KM Berlin

 

Die GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst freut sich, das Jahr 2022 mit der Doppelausstellung What We Do in the Shadows von Alexandra Leykauf (*1976) und Dominik Styk (*1996) zu beginnen. Ausgangspunkt sind die verschiedenen Blickwinkel aus denen sie Perspektiven und Größenverhältnisse thematisieren, Erwartungen und Standpunkte von Betrachter*innen hinterfragen. Einmal von der Fotografie einmal von der Skulptur ausgehend verschränken sich jeweils Auge und Körper. Es geht dabei weder um Bild oder Ding an sich, sondern um die Zugänge zu ihnen und die sich darin zeigenden oder verschiebenden Hierarchien, Projektionen und Wünsche.

Alexandra Leykauf arbeitet mit oftmals fotografischen Bildgebungsverfahren. Verbindend in ihren Arbeiten ist die Frage nach der Beziehung, die das Bild zur Betrachter*in, zum Kontext und zum Raum unterhält. Wichtig ist hierbei der Blick als kommunikatives aber auch täuschungswilliges Element, wie in Pareidolie oder Trompe-l’Œil. Seit langem an Landschaft und Horizont als unmissverständlichem Bezugspunkt des Subjekts interessiert, trennt Leykauf seit einiger Zeit jene Landschaftsbilder aus Publikationen heraus, die sie zurück anblicken. Die Seiten bearbeitet sie mit Fotoemulsion, so dass aus dem Landschaftsbild ein Gesicht hervortritt und ein Gegenüber als neues Bild entsteht. Solche Gegenüber finden sich auch in den weiteren Arbeiten der Ausstellung: in Fotogrammen zwischen Glastüren, einem Video, das die Tierskulpturen in Berlins öffentlichem Raum animiert, oder einem Fuchsrelief. Sie alle nehmen eine Verschiebung von Perspektiven vor, in denen der menschliche Blick mehr sieht als nur ein Objekt im Bild und die in seinen Blick eingeschriebenen Hierarchien sich verschieben.

Tragen Fuchs und Türen bei Alexandra Leykauf eindeutige Referenzen auf Körpergrößen, sind die Arbeiten von Dominik Styk deutlich kleinformatiger. Seine Skulpturen und Installationen erzählen ihre Narrative oftmals in Bodennähe und entwickeln dort eigenwillige Landschaften und Horizonte.

Dominik Styk formt mit einer einfachen aber effektiven Nähtechnik fremdartige und gleichzeitig vertraute Gebilde. Mal entsteht die Form nur aus Stoff, mal ummantelt er alltägliche Gegenstände und natürliche Elemente wie Wurzelstöcke. In einem Doublebind aus Aneignung und Entfremdung entstehen durch die Wiederholungen der Stiche eng geraffte Stoffkörper, die beispielsweise noch an einen im Inneren steckenden Kuscheltierelefanten erinnern mögen, ihn aber dabei überwuchern wie Pilze oder Moose. Diese in der Natur omnipräsenten Strategien sind einer Symbiose oder organischen Koexistenz ähnlich, die attraktive, oft glänzende Oberfläche der Stoffe allerdings bleibt als künstliche Konstruktion deutlich sichtbar. Das Material Stoff lässt an menschliche Körper denken, zumal manche Objekte auch tragbar sind und von Styk gelegentlich in Performances genutzt werden. Die Stoffobjekte haben Öffnungen und Durchgänge und bilden so mögliche Behausungen und Nester für unbestimmte Wesen. Gleichzeitig sind sie selbst oft wesenhaft, wie im Fall des genannten Elefanten, so dass Verhältnisse zwischen Subjekt und Objekt, von nutzend und dienend, konstruiert und gefunden, sich auflösen zugunsten von Verflechtungen. Der von Styks Arbeiten vielfältig bevölkerte Raum entwickelt sich so als fiktive Landschaft, die sich wie eine zweite Ebene in den Raum schiebt. In ihr finden sich Gegenüber, Spuren, Schatten, Konstellationen, Wünsche und Begehren.

Den Backdrop der Ausstellung bildet eine großformatige Plakatarbeit von Alexandra Leykauf, sie zeigt ein Schaffell auf dem ein Laptop steht. Auf dem Screen ist ein Bild zu sehen, das den Übergang zwischen dunkler Höhle und umgebender Landschaft in Lascaux zeigt. Die Grenze markieren der Schattenriss eines Baumes und zwei menschliche Silhouetten. Der gesamte vordere Teil des Bildes verliert sich im Schwarz des Höhlenraums und mit ihm auch die eindeutigen Zuschreibungen. Dass Lascaux dank aufwändiger bildtechnischer Reproduktionsverfahren gleich mehrfach existiert (derzeit I-IV), ist dabei beinahe nur ein Surplus. So geht es in What We Do in the Shadows immer wieder um die Frage, wohin der Blick uns führt, was wir sehen und was uns verborgen bleibt, beziehungsweise was noch gesehen werden könnte und aus welcher Perspektive.

Kuratiert von Annette Hans

 

Alexandra Leykauf (*1976), lebt und arbeitet in Berlin. Studium an den Akademien in  Nürnberg und Amsterdam sowie der Rijksakademie van beeldende kunsten. Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl): 2021 Kunstverein Springhornhof, Kunstverein Siegen; 2020 Villa du Parc, Annemasse (FR), KM Berlin; 2019 Künstlerhaus Dortmund, Galerie Bo Bjerggaard, Kopenhagen (DK); 2018 Focal Point Gallery, Southend (GB), 2016 Les Rencontres de la Photographie, Arles (FR), 2015 GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen. Werke in Sammlungen u.a. Centre Pompidou (FR), Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris (FR), Royal Dutch KPN Collection (NL).

Dominik Styk (*1996), lebt und arbeitet in Hamburg. Studiert an der HfBK Hamburg bei Michaela Mélian, zuvor Alternatives- und Marionettentheater an der DAMU, Theaterfakultät der Akademie der Musischen Künste Prag (CZ). Ausstellungen: 2022 Kunstforum Rottweil; 2021 Galerie Města Blanska, Blansko (CZ), 35m2 gallery, Prag (CZ), Galerie A.M.180, Prag (CZ); MŰTŐ, Budapest (HU); 2020 Jiri Svestka Gallery, Prag (CZ).

 

 

GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21, 28199 Bremen
Mehr Informationen unter: www.gak-bremen.de
Öffnungszeiten: Di–So 11–18 Uhr

Eintritt: Euro 3.– / Ermäßigt 2.– / Mitglieder frei

Kategorie: Allgemein, Ausstellung

Jimmy Robert: la musique dans la chambre

14. Januar 2022 by KH Künstler:innenhaus Bremen

Soft Opening: Samstag, 5. Februar, 15 – 19 Uhr

Jimmy Robert (* 1975, Guadeloupe, Frankreich) produziert Papierarbeiten, Fotografien, Collagen, Skulpturen, Videos und Künstlerbücher. Seine künstlerische Praxis erforscht die Berührungspunkte zwischen Körper und Material sowie die Repräsentationen und materiellen Bedingungen von Körpern.
In der Präsentation im Künstlerhaus Bremen geht der Künstler der Frage nach, wie seine Performancearbeiten abseits von Wiederaufführungen in Ausstellungen weiter gezeigt werden können. Wie kann man sich einer Performancearbeit neu nähern, ohne sie aufzuführen? In diesem Zusammenhang legt die Ausstellung einen besonderen Schwerpunkt auf den Klang und versammelt Videos, Papierarbeiten sowie skulpturale Elemente und Sound, die im Rahmen seiner Performances entstanden sind.
Nach der Ausstellung erscheint eine Künstlerschallplatte mit Sounds aus Roberts Performances in Kollaboration mit dem Kölner Label Apparent Extent.

In Kooperation mit einem Seminar des Instituts für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin haben Studierende des Masterstudiengangs die klanglichen Aspekte in Roberts Performances untersucht und Texte dazu verfasst. Diese Texte stehen in der Ausstellung und online zur Verfügung. Geleitet wurde das Seminar von Julia Grosse und Yvette Mutumba.

Kuratiert von Nadja Quante

Jimmy Robert, Descendances Du Nu (Stair 1), 2016
Photo: O.H. Dancy (Centre d’art contemporain – la synagogue de Delme, France)

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Kunst

Ulla von Brandenburg. Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr

22. Dezember 2021 by Weserburg

Ulla von Brandenburg (geb. 1974 in Karlsruhe, lebt in Paris) verwandelt die Ausstellungsräume des Museums mithilfe von großformatigen Stoffen in farbintensive Traumwelten. In sinnliche Erlebnisräume, die Impulse aufnehmen aus Folklore und Gesang, Theater und Zirkus, Tanz und Architektur. Unterschiedliche Materialien und Gattungen werden dabei im Sinne eines Disziplinen übergreifenden Gesamtkunstwerks zu einer losen Geschichte zusammengeführt: intime Objekte, fantasievolle Filme, Aquarelle und Performances mit vielfältigen Bezügen zu Literatur und Kunstgeschichte, rituellen Handlungen und Anthropologie. Die Künstlerin selbst beschreibt ihr künstlerisches Vorgehen als „räumliche Inszenierung“.

Kategorie: Ausstellung

CHRISTMAS GIFT

22. Dezember 2021 by Weserburg

Das Kunstprojekt The Peter Norton Family Christmas Art Projects beschenkte jährlich 30 Jahre lang den Bekanntenkreis der Familie Norton und ausgewählte Kunstinstitutionen, zu denen auch die Weserburg Museum für moderne Kunst gehörte. Internationale Künstler*innen konzipierten speziell hierfür außergewöhnliche Kunsteditionen. Die Ausstellung zeigt mehr als 30 Multiples, Künstlerbücher und Audio-CDs.

Kabinettausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen

Kategorie: Ausstellung

Masters of the Future

12. November 2021 by Galerie Kramer

Wir freuen uns, im 20. Jahr des Bestehens der Galerie eine Ausstellung zeigen zu können, die einen konzentrierten Ausblick auf zukünftige Shows ermöglicht.

Unter dem Titel „Masters of The Future“ zeigen 26 Künstler und Künstlerinnen neue Arbeiten, die sich mit der Zukunft beschäftigen oder für die sie neue Wege beschritten haben. Neben den Künstler*innen, mit denen die Galerie schon länger zusammenarbeitet, sind viele Arbeiten zum ersten Mal in der Galerie zu sehen. Zugleich ermöglicht diese Ausstellung auch einen Überblick über die Galeriearbeit der letzten Jahre.

Kategorie: Allgemein, Ausstellung

Irina Gheorghe – Methods for the Study of What Is Not There

14. Oktober 2021 by KH Künstler:innenhaus Bremen

Unter dem Titel Methods for the Study of What Is Not There präsentiert Irina Gheorghe (* 1981 in Târgoviște, RO, lebt in Berlin) eine Performance und eine Installation aus Fotografien, farbigen Paneelen, einer Soundarbeit und Klebebandzeichnungen. Die formal strengen, aus rechteckigen Farbflächen zusammengesetzten Zeichnungen sind Studien zu der Performance Preliminary Remarks for the Study of What Is Not There, die Gheorghe zur Ausstellungseröffnung aufführt. Sie stellen Partituren dar für Choreografien, in denen Gheorghe mittels Sprache und Gesten eine imaginäre Landkarte von nicht-greifbaren Präsenzen im Raum entfaltet. Hinter farblich codierten Arrangements verbergen sich verschiedene Kategorisierungen nicht-wahrnehmbarer Entitäten, die sich zu einer Kartografie zusammenfügen. Elemente früherer Partituren überlagern sich in der Installation und erzeugen eine eigenwillige Zeitlichkeit, die die Gegenwart verzerrt. Fotografien zeigen die Künstlerin bei der Ausführung von Gesten, die sie in ihrer Performance anwendet. Der fragmentarische Charakter der Serien lassen ein unentzifferbares Gestenvokabular aufscheinen. Ähnlich wie der Text in der Performance und Audioarbeit erzeugen sie eine Atmosphäre von Absurdität und Entfremdung, in der das angewandte Zeichensystem als arbiträres System entlarvt wird. In der Performance verbindet Gheorghe mittels Körpersprache und Stimme den vorhandenen Raum mit einer anderen Dimension unsichtbarer Existenzen. Sie oszilliert zwischen Skript und Improvisation und bezieht sowohl die räumliche Situation als auch das Publikum mit ein.

/English version/

Under the title Methods for the Study of What Is Not There, Irina Gheorghe (b. 1981 in Târgoviște, RO, lives in Berlin) presents a performance and an installation comprising photographs, colored panels, a sound work and tape drawings. The formally rigorous drawings, composed of rectangular areas of color, are studies for the performance Preliminary Remarks for the Study of What Is Not There, which Gheorghe will perform at the opening of the exhibition. They are scores for choreographies in which she uses language and gestures to unfold an imaginary map of intangible presences in the space. Color-coded arrangements conceal various categorizations of non-perceptible entities that come together to form a cartography. Elements of earlier scores overlap in the installation and create an idiosyncratic temporality that distorts the present. Photographs show the artist executing gestures that she uses in her performance. The fragmentary character of the series allows an indecipherable vocabulary of gestures to emerge. Similarly to the text in the performance and audio work, they create an atmosphere of absurdity and alienation in which the applied sign system is debunked as an arbitrary system. In the performance, Gheorghe uses body language and voice to connect the existing space with another dimension of invisible existences. She oscillates between script and improvisation and involves both the spatial situation and the audience.

Kategorie: Ausstellung

  • « Vorherige Seite
  • 1
  • …
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • …
  • 39
  • Nächste Seite »

© 2025 · Museen in Bremen · info@museeninbremen.de · Datenschutzerklärung · Impressum