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Monique S. Desto und Klaartje van Essen Erosion Arranged: we sink, I stretch, you flow

28. Januar 2025 by GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst

Die GAK freut sich, die Doppelausstellung Erosion Arranged: we sink, I stretch, you flow von Monique S. Desto und Klaartje van Essen anzukündigen. Beide Künstler*innen verfolgen in ihren Arbeiten eine erweiterte Bildpraxis, die sich durch eine Sensibilität für die Beziehung zwischen Malerei, Skulptur, Erinnerung und Raum auszeichnet. Ihre Arbeiten bewegen sich vom Zwei- ins Dreidimensionale und wieder zurück, strecken, spannen, stützen und zerreiben sich.

Aushandlungen zwischen Fragilität, Verschleiß und räumlichen Arrangement sind auch in den Austausch eingeflossen, in dem Monique S. Desto und Klaartje van Essen, die sich zuvor nicht kannten, den gemeinsamen Rahmen für diese Ausstellung gesteckt haben. Eines der Bilder, das sie dabei aufgerufen haben, bezieht sich auf den Fluss Weser, der kontinuierlich an den Räumlichkeiten der GAK vorbei strömt. Wasser passt sich an, ist aber gleichzeitig auch formende Kraft. Ein anderes, damit in Beziehung stehendes Bild verweist auf die kommunikativen und räumlichen Strukturen von Mangrovenwäldern, die im Wasser wurzeln und so zwischen Land und Wasser vermitteln; die verankert sind und ausgewaschen zugleich; die sich in ihrer Anordnung miteinander arrangieren, eng beieinanderstehen und sich doch Raum geben, um zu wachsen. Die Bäume vermitteln auf spezifische Weise in einem ungeschriebenen Vertrag wechselseitiger Abhängigkeiten zwischen Nähe und Distanz, der sich auch auf die GAK, Bremen und die Zusammenarbeit der Künstler*innen übertragen lässt. Sich daran anschließende Gedanken zum Vertikalen und Horizontalen, zur Beziehung zwischen Landschaft und Bewegung, zu Schwerkraft und Zeit strukturieren die Art und Weise wie Monique S. Desto und Klaartje van Essen sich zwischen Boden und Decke, Geschichte und Gegenwart in den Raum einschreiben und die Bedingungen des Gebäudes, seiner Umgebung und ihr prozesshaftes Bewohnen eines geteilten physischen Raums zwischen Material und Bild modulieren.

Wenn Monique S. Desto mit pigmentiertem Latex in einer Form oder auf einem nicht vollständig glatten Material malt, passt sich der Latex an und es entsteht ein Relief. Im Zusammenspiel von Relief und gemaltem Bildmotiv entstehen sich ergänzende oder widersprechende Bilder, die auf systemische Strukturen und (koloniale) Geschichte verweisen. Im Ausstellungskontext greift Desto regelmäßig die Flexibilität des Latex auf und dehnt oder wickelt es um Säulen, Heizungen oder andere vorhandene Apparaturen der jeweiligen Ausstellungsorte. Die Spannung, die daraus entsteht, bewegt sich zwischen Unterstützung und Verzerrung von sowohl Bild als auch Raum. Trotz seiner Elastizität nähert sich der Latex mit jeder Ausstellung und der damit einhergehenden Lichteinstrahlung seiner letztendlichen Auflösung an.

Klaartje van Essen arbeitet häufig mit Wachs oder Gips. Das Material gießt sie z.B. in vorgefundene, als Form fungierende Gegenstände, die sie sich auf der Straße oder in ihrem Studio angeeignet hat. Für ihre neueren Arbeiten trägt van Essen Gips auf große Flächen Leinwand auf und arrangiert sie zu lebensgroßen Architekturen im Raum. Manchmal lässt sie den Gips so fein aushärten, dass die Oberfläche an eine Fliese erinnert, an anderen Stellen bricht der Gips durch schnelle Arbeitsprozesse auf, wird porös oder wieder entfernt, wodurch malerische Gesten entstehen. Van Essens Arbeiten neigen dazu, zugleich Bild und Raum formende, sich ihrer Umgebung hochgradig bewusste Elemente zu sein, die auf ihre (ökologischen) Abhängigkeiten und tragenden Strukturen verweisen.

Die beiden Künstler*innen teilen ein Interesse an Spuren und Abformungen, Abrieb und Auflösung. Das Latex, mit dem Desto malt, nimmt Spuren seines Trägermaterials dreidimensional auf, löst sich selbst aber sukzessive auf, wenn es ausgestellt wird. Nicht erst dann arbeitet Desto mit digitalen Abbildern oder Animationen, als welche die Arbeiten schlussendlich irgendwann nur noch existieren werden. Van Essen wiederum stellt Zeichenutensilien durch Fermentation her, die zugleich handliche, sich durch die Nutzung abreibende Skulpturen sind, und recycelt in ihrer skulpturalen Praxis fortwährend Materialien, die sie oder andere schon benutzt haben. Auf fragile Weise bewahrt in Destos und van Essens Arbeiten jeweils eine andere Form einen Teil dessen, was vielleicht bereits verschwunden ist und das Begehren nach Präsenz ad absurdum führt, weil eben diese Präsenz nur als neue Form ihrer selbst existiert. Fragen nach Wert und Wertigkeiten verweben Monique S. Desto und Klaartje van Essen so mit Fragen nach Verarbeitung und Aufzehrung.

Die beiden Künstler*innen nähern sich einander in ihrer Doppelausstellung über einen materiellen und ästhetisch-praktischen Austausch an. Ihre Arbeiten, die einander dabei durchaus auch berühren dürfen, beziehen sich auf eine Vielzahl von Beziehungen und bringen diese gleichzeitig konkret in den Raum.

 

Einen experimentellen Raum für die Diskussion und Präsentation von zeitgenössischer Kunst anzubieten gehört zum Grundverständnis der GAK. Indem wir den Ausstellungsraum als Dialograum für einen Material basierten Diskurs zwischen Menschen und künstlerischen Arbeitsweisen öffnen, die sich zuvor nicht kannten, hoffen wir zu einer lebendigen Auseinandersetzung zwischen Künstler*innen und Kunstpraxen beizutragen, die an der einen oder anderen Stelle durchaus nicht einer Meinung sein mögen. Mehrstimmige Verbindungen und Austausch zwischen Künstler*innen und Publikum in solchen intimen Situationen wie einer Doppelausstellung (von nicht miteinander Befreundeten) zu pflegen, betrachten wir dabei als produktive Herausforderung.

 

Künstler*innen 

Monique S. Desto (*1989, lebt in Hamburg) hat an der AdBK Nürnberg studiert und wurde 2022 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Destos Arbeiten wurden zuletzt gezeigt in Einzel- und Gruppenausstellungen, u.a. im Westwerk Hamburg (2024), der Galerie Wassermühle Trittau (2024), im Kunstverein Weiden (2024), in der Lothringer 13 Halle, München (2023), im Atelier- und Galeriehaus Defet, Nürnberg (2022) sowie im Oberpfälzer Künstlerhaus, Schwandorf (2022). Desto ist Mitglied der beiden Künstler*innenkollektive „Galerie Duglas“ und „phantom step“.

Klaartje van Essen (*1998, lebt in Amsterdam) studierte bei de Ateliers, Amsterdam und an der HKU Utrecht. Van Essens Arbeiten wurden zuletzt gezeigt in Ausstellungen u.a. bei de Omstand, Arnhem (2024), Museum Cobra, Amstelveen (2024), de Ateliers, Amsterdam (2024), Woonhuis, Amsterdam (2023), EXBOOT, Utrecht (2023), Personeelskamer, Amsterdam (2023) und EspaceAygo, Brüssel (2022).

Kategorie: Ausstellung

Die Klasse Julika Rudelius/Philipp Gufler zu Gast im KH Künstler:innenhaus Bremen: last seen recently

6. Januar 2025 by KH Künstler:innenhaus Bremen

Eröffnung: Freitag, 24.01., 19 Uhr

Kategorie: Allgemein, Ausstellung

FORT. FANTASY ISLAND

20. Dezember 2024 by Weserburg

Ein verwaister Drogeriemarkt mit  leeren Regalreihen. Herzförmige Ballons, die durch die Ausstellung schweben. Ein Raum voller Schränke, aus deren Innern Kinderlieder erklingen. Die Ausstellung FANTASY ISLAND versammelt irritierende Werke. Alltagsszenarien und Objekte, die zunächst vertraut erscheinen, aber durch subtile Verfremdungen einen surrealen, bisweilen unheimlichen Charakter erlangen.

Das Künstlerinnenkollektiv FORT, bestehend aus Alberta Niemann (*1982 in Bremen) und Jenny Kropp (*1978 in Frankfurt/Main), verbindet Kunst und Alltag auf besondere Weise. Mit pointiert eingesetzten Mitteln beschwören sie Geschichten von eindrücklicher Intensität. Dabei pendeln ihre Werke zwischen humorvoller Leichtigkeit und poetischer Tiefe.

FANTASY ISLAND zeigt auf über 800 m² eine große Bandbreite aus dem künstlerischen Schaffen des international renommierten Künstlerinnenkollektivs, von großformatigen Skulpturen, rätselhaften Objekten bis hin zu  einer großen, raumgreifenden Soundinstallation, die speziell für Bremen entwickelt wurde. Gemein ist den Werken eine Atmosphäre der Melancholie, ein Gefühl von Verlust und Einsamkeit, das viele Menschen gegenwärtig teilen können.

Kategorie: Ausstellung

Nordisch weit

11. Dezember 2024 by Overbeck-Museum

Die Weite nordischer Landschaften inspiriert Malerinnen und Maler schon seit Jahrhunderten. Auf ihre je eigene Weise setzen auch die Bremer Künstlerinnen Lena Carstens und Martina Tams in ihren Gemälden den Horizont, den hohen Himmel und die endlos scheinenden Flächen von Land und Meer in Szene. Ihre mal realitätsnahen, mal nahezu abstrakten Impressionen wurzeln in der aufmerksamen Beobachtung einer übermächtigen Natur voller Farbnuancen und Detailreichtum, an der das Auge sich nicht satt sehen kann.

Klassische Landschaftsgemälde von Fritz und Hermine Overbeck aus Worpswede und von der Nordseeinsel Sylt ergänzen die Ausstellung um eine weitere Facette norddeutscher Weite.

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Landschaftsmalerei

Wilhelm Wagenfeld A bis Z

14. November 2024 by Wilhelm Wagenfeld Haus

„Wilhelm Wagenfeld A bis Z“ zeigt das Werk des bekannten Designers auf eine ganz neue und überraschende Weise: Die Objekte werden alphabetisch sortierten Begriffen zugeordnet –  von A wie „Aladin-Kanne“ bis Z wie „Zweckleuchten“. So können die einzelnen Arbeiten neue Beziehungen eingehen – mal spielerisch, mal ernsthaft, mal unerwartet. Damit bietet die Ausstellung im Wilhelm Wagenfeld Haus einen neuen Zugang zu Wagenfelds Werk, berührt aber zugleich zentrale Design-Themen des 20. Jahrhunderts, und auch von heute.
Zum 100-jährigen Jubiläum der Bauhausleuchte zeigen wir außerdem die von Studierenden mittels ‚projection mapping‘ entwickelte Installation „Luminar Tracing“.

Die Begriffe im Einzelnen:

Aladin-Kanne, Alltag, anonym, Aschenbecher, Bauhausleuchte, Besteck, Biographie, brauchen, Bundeskanzleramt, Cromargan, Deutsches Design?, Erfindung, Ergonomie, Familie, Farbe, fliegen, Fotografie, Gastronomie, Geburtstagskind, Grafik, greifen, „Gute Form“, Industrie­design, Kanne, Kopie, Kriegsbedingungen, Kugel/Zylinder/Würfel, Kunststoff, Labor, material­gerecht, Modell, Musterstück, nachhaltig, Netzwerk, organisch, Ornament, Party, Pendelleuchte, Pressglas, Produktfotografie,  „Propaganda“, publizieren, Schliff, Schubladenentwurf, Singlehaushalt, Skizzen, spacig, stapeln, Vase, verbessern, Vorbilder, Weltausstellung, Werkstatt Wagenfeld, zeitlos, Zukunft, Zweckleuchte

 

Jeden ersten Dienstag im Monat (ab Februar) wird es eine Kurator:innenführung geben.

 

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Website oder auf Instagram

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Kategorie: Allgemein, Ausstellung Stichworte: Wilhelm Wagenfeld

Monochromie. Zur Ästhetik publizierter Kunst

13. November 2024 by Weserburg

Conrad Schnitzler, Gelb, 1974 publi. 2002 (Schallplatte), Foto Tobias Hübel

Wie vielseitig ist Monochromie? Wie bunt ist einfarbig? Ob in rot, blau, grün, weiß oder schwarz – monochrome Werke gibt es in allen Farben und Nicht-Farben. Monochromie. Zur Ästhetik  publizierter Kunst zeigt die verschiedenen Spielarten zeitgenössischer künstlerischer Auseinandersetzungen mit Farbe.

Konzeptionen mit komplett einfarbigen Flächen entstanden im Kontext der Künstlerpublikationen seit den 1950er Jahren mit dem Ziel der größtmöglichen Vereinfachung und Konzentration. In der Ausstellung sind Werke von über 60 Künstler*innen zu sehen, die die verschiedenen Ansätze der Monochromie und deren Bedeutung für die Kunst thematisieren. Die Künstler*innen beschäftigten sich dabei mit Aspekten der absoluten Abstraktion, der Emotionen, der Farbe und der Leere, bis hin zu dem philosophischen und religiösen Verständnis vom Nichts. Präsentiert wird das Monochrome in Form von Grafiken, Künstlerbüchern und -zeitschriften, Objekten und Malerei sowie im Kontext der Sound Art.

Beteiligte Künstler*innen:
Rozbeh Asmani, Robert Barry, Eric Baskauskas, Pierre Bismuth, Irma Blank, Doro Boehme, Christian Boltanski, Hugo Bonamin, Stanley Brouwn, James Lee Byars, John Cage, Leif Eriksson, Joseph Ernst, Hans-Peter Feldmann, Irene Friedman, Heinz Gappmayr, Michael Gibbs, Mathias Goeritz, Fernanda Gomes, Daniel Göttin, Nan Groot Antink, Kristján Guðmundsson, Paul Heimbach, Parker Ito, Jean Keller, Yves Klein, Imi Knoebel, Ferdinand Kriwet, Jean Le Noble, Sol LeWitt, Sergio Pesutic, George Maciunas, George Meertens, Felix Meyer, Bruce Nauman, Louise Nevelson, Olaf Nicolai, Jean- Michel Othoniel, Pratchaya Phinthong, Ad Reinhardt, Boyd Rice, Winston Roeth, Allen Ruppersberg, Karin Sander, Conrad Schnitzler, Yann Sérandour, Ettore Spalletti, Diana Sprenger, Endre Tót, Jiří Valoch, Bernard Villers, Jan Voss, herman de vries, Peter Willen, Euan Williams, Ian Wilson und andere / and others.

Kategorie: Ausstellung

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