Museen in Bremen

Museen, Ausstellungen und kulturelle Bildung in Bremen

  • Museen
  • Galerien
  • Ausstellungen
  • Bildung & Vermittlung
Merkliste
Museumszeit

Marie Cool Fabio Balducci: Can Carry No Weight

11. Oktober 2019 by GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst

Seit 1995 arbeiten Marie Cool und Fabio Balducci als Künstlerduo zusammen. Bekannt geworden sind sie durch Aktionen, in denen sie mit einfachen Gesten auf die physikalischen Eigenschaften von Materialien reagieren. Die Materialien sind gewöhnliche Gebrauchswaren aus der Büro- und Arbeitswelt: So richteten Cool Balducci in vergangenen Aktionen die Position eines DinA4 Papiers nach dem Einfallswinkel von Sonnenlicht aus oder sie strichen mit Fingern über ein gespanntes Klebeband und erzeugten dabei das leise Summen eines Insekts. Ihre Ausführungen sind konzentriert und geradezu zwanghaft entschleunigt. Durch das Einfügen eines poetischen Moments brechen sie mit den funktionalen Zuschreibungen des jeweiligen Objekts: Außenwelt und Natur finden Eingang in den geschlossenen Raum der Ökonomie und Produktivität.

„Can Carry No Weight“ beschreibt die Grenze einer Belastbarkeit. Ob es die eines Menschen oder Objekts ist, bleibt uneindeutig. Fest steht, dass eine maximale Tragkraft erreicht ist und das jeweilige System nicht mehr zulässt oder zulassen will. In der Ausstellung zu sehen sind in einer Art künstlicher Laborsituation verteilte Objekte, deren Funktion einst war, Gewichten Stand zu halten: metallische Bodenfliesen, demontierte Bürotische oder eine Serie getönter Autoscheiben von SUVs. Herausgelöst aus ihren jeweiligen Produktionsketten sind die Objekte dysfunktional und residual, abwartend und statisch. In diesem Szenario einer stillgelegten Welt führen Marie Cool Fabio Balducci mithilfe der Objekte neue Aktionen auf, die sowohl live als auch während der Ausstellungsdauer auf Flatscreens zu sehen sind.

„Can Carry No Weight“ liest sich als Ermüdungserscheinung, als ein Scheitern, eine Verweigerungshaltung oder eben auch als Warnung an ein System, das aufgrund seines maximalen Verbrauchs an Ressourcen am Rande der Kräfte ist: Hier, zwischen Abstraktion und Unproduktivität, zwischen Widerstand und der Vortäuschung eines Nichtstuns harren laut Marie Cool Fabio Balducci die Objekte, Handlungen und Settings in der zwielichtigen Dunkelheit ihrer Zuordnung, Ziele, Funktionen und Normungen.

Marie Cool wurde 1961 im französischen Valenciennes, Fabio Balducci 1964 im italienischen Ostra (Ancona) geboren. Sie leben und arbeiten in Paris und Pergola (Marken, Italien). Es ist die erste Einzelausstellung des Künstlerpaars in Deutschland.

Kuratorin: Regina Barunke

Kategorie: Ausstellung

Künstlerbücher: Vielfältig Mehrseitig

8. Juli 2019 by Weserburg

Eine Kabinettausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen.
Alltäglich und doch besonders: das Medium Buch besticht in Gestalt eines Kunstwerks durch unterschiedlichste Erscheinungsformen. Das Zentrum für Künstlerpublikationen richtet unter dem Motto „Vielfältig Mehrseitig“ den Blick auf jene Künstlerbücher, die durch eine besondere Art der Bindung, eine außergewöhnliche Form oder ein überraschendes Detail von der herkömmlichen Erscheinungsweise des Buches abweichen.
Die Kabinettausstellung zeigt eine internationale Auswahl aus eigenen Beständen, von den 1960er Jahren bis heute. Mit Arbeiten von Claudia Christoffel, Pavlos, Dan Perjovschi, Ann Carolin Renninger, Pedro Stoïchita, Timm Ulrichs, Jiří Valoch, Von weit her(geholt) und vielen anderen.

Kategorie: Ausstellung

Andrea Bowers. Light and Gravity

5. Juli 2019 by Weserburg

Mit Andrea Bowers zeigt die Weserburg Museum für moderne Kunst eine der wichtigsten politisch-feministischen künstlerischen Positionen der Gegenwart.

Politisches Engagement und künstlerische Arbeit sind für die US-Amerikanerin Andrea Bowers (geb. 1965 in Ohio, lebt in Los Angeles) nicht zu trennen. Seit über zwei Jahrzehnten steht sie für eine künstlerische Position, die eine durchdachte ästhetische Praxis mit einer politischen Haltung aus einer feministischen Perspektive heraus verbindet. Ziviler Widerstand und dessen Übertragung in eine künstlerische Sprache finden sich in ihrem Schaffen in einer gekonnten Balance, indem sie gesellschaftsrelevante Inhalte mit konzeptuellen und formalen Ansätzen vereint. Ihre Beschäftigung mit unterschiedlichen Formen gewaltlosen Protests ist dabei von einem historischen Bewusstsein und einer archivarischen Neugierde gegenüber der Geschichte des politischen Aktivismus und des Feminismus sowie deren visueller Sprache motiviert.

Kategorie: Ausstellung

KlangTräume. Musik, Geräusch und Klangerlebnis

25. Juni 2019 by Weserburg

Mitmachausstellung vom kek Kindermuseum in Kooperation mit akki e.V. Düsseldorf und der Weserburg Museum für moderne Kunst.
Ausprobieren, spielerisches Experimentieren, Verändern und Mitgestalten ist ausdrücklich erwünscht! In der Mitmachausstellung KlangTräume kann man die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten neu erfinden, Melodien hüpfen, Lautstärke fühlen, Klangfarben zusammenstellen, Tonhöhe im Buddelschiff kennenlernen, 100 m lang seine eigene Stimme hören, an der großen Spieluhr verschiedene Rhythmen einstellen, den Herzschlag ganz laut hören, mit der Stimme spielen.

Kategorie: Ausstellung

Kapielskis Buch-, Flach- und Krachwaren

25. Juni 2019 by Weserburg

Kabinettausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen.
Mit Künstlerbüchern vom Bestwerliner Tunkfurm (1984)bis zu Leuchten. A- und So-phorismen (2016) gibt die Ausstellung einen Überblick über das publizierte Werk des Berliner Künstlers, Schriftstellers und Musikers Thomas Kapielski (*1951). Seine Alltags- und Kunstbetrachtungen sind außerordentlich komisch, kritisch und philosophisch, präzise und treffsicher in Wort und Bild. Präsentiert wird zudem sein akustisch-musikalisches Werk. Kapielski ist u.a. aktiv im Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester.

Kategorie: Ausstellung

Mattia Denisse: STATIV. Der Affe Anthropologe VS Die Eidechse Alkoholiker

6. Juni 2019 by GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst

 

Mattia Denisse wurde 1967 in Frankreich, in Blois geboren, der Stadt von Jean Eugène Robert-Houdin (1), Denis Papin (2) und René Guénon (3). Seit 1999 lebt er in Lissabon und unternahm von dort ab Mitte der 2000er Jahre zahlreiche Reisen in das brasilianische Amazonasgebiet und auf die Kapverdischen Inseln. Die vorwiegend grafischen Werke und Texte, die nachfolgend entstanden, ähneln in ihrem Realismus den Zeichnungen eines Feldforschers. Sie dokumentieren Eindrücke von exotischen Landschaften und Vegetationen, aber eben auch von Mythen und kollektiven Erzählungen, die Eingang in Denisses fantastischen Bild- und Gedankenwelten finden. Dazu spielen Einflüsse der französischen Avantgarde-Literatur eine wichtige Rolle, insbesondere zu Alfred Jarry, Gründungsvater der „Pataphysik“ – als eine „Wissenschaft von den imaginären Lösungen, die die Denkskizzen symbolisch mit den Eigenheiten von Objekten, beschrieben durch ihre Möglichkeit, in Zusammenklang bringt“ – wie zu Raymond Roussel und René Daumal. So begann laut Denisse seine Reiselust in früher Kindheit mit Daumals unvollendetem Roman „Le Mont Analogue“ (1939) über einen Berg, der geographisch nicht verortbar ist und so faktisch nicht existiert, dessen mythischer Gipfel aber dennoch erreicht wurde.

In den über hundert Werken der Ausstellung verschmelzen autobiografisch Gesehenes, Erinnertes und Imaginiertes mit pata- und metaphysischen Spekulationen zu einer einzigartigen visionären Reise. Ob der Betrachter dabei auf Affen trifft, die als Anthropologen die Welt der Menschen betrachten, oder auf Eidechsen, die dem Alkoholismus verfallen sind: Die Blickwinkel drehen und wenden sich, und absurder Humor, karnevaleske Wortspiele und surreale Übersteigerung zeigen nicht nur den künstlerischen, sondern auch subversiven Wert von Denisses Phantasien.

„STATIV. Der Affe Anthropologe VS Die Eidechse Alkoholiker“ ist die erste Werkschau des Künstlers in Deutschland. Sie zeigt eine Auswahl von frühen Zeichnungen und Monotypien sowie Neuproduktionen, wie die Siebdruckreihe „STATIV“ und eine Doppel-Diaprojektion. Die Ausstellung ist als ein Buch in drei Kapiteln angelegt,  ohne Anfang und Ende. Sie gibt daher keine Richtung vor sondern soll als eine literarische Erweiterung seiner tautologischen Werke, als ein zwischen Philologie und Parodie, Wahrheit und Fiktion schwebendes Geflecht von Bezügen und Anspielungen gelesen werden. In Bild und Text bietet sie so eine andere Form der Annäherung an das, was nicht zu sehen, was nicht niedergeschrieben ist und so als magisches Objekt von seinem Betrachter Besitz ergreifen mag.

(1) 1805-1871. Zauberkünstler, der unter anderem den berühmten Trick des „ätherischen Knaben“, Vorläufer der „Schwebenden Jungfrau“, erfunden hat.
(2) 1647-1712. Physiker, Mathematiker und Erfinder, der zu Vakuum, Dampfkraft und Wasser gearbeitet hat. Eine seiner Erfindungen war der Dampfkocher.
(3) 1886-1951. Autor von Schriften zur Metaphysik und Esoterik.

Kuratiert von Regina Barunke

Fotos: Simon Vogel, Köln

 

Mattia Denisse: STATIV VERLAG – Der Affe Anthropologe, 2018/19
Mattia Denisse. Der Affe Anthropologe VS Die Eidechse Alkoholiker, Ausstellungsansicht, GAK Bremen 2019
Mattia Denisse. Der Affe Anthropologe VS Die Eidechse Alkoholiker, Ausstellungsansicht, GAK Bremen 2019

Mattia Denisse. Der Affe Anthropologe VS Die Eidechse Alkoholiker, Ausstellungsansicht, GAK Bremen 2019
Mattia Denisse. Der Affe Anthropologe VS Die Eidechse Alkoholiker, Ausstellungsansicht, GAK Bremen 2019
Mattia Denisse. Der Affe Anthropologe VS Die Eidechse Alkoholiker, Ausstellungsansicht, GAK Bremen 2019

Mattia Denisse. Der Affe Anthropologe VS Die Eidechse Alkoholiker, Ausstellungsansicht, GAK Bremen 2019

Kategorie: Ausstellung Stichworte: Bremen Ausstellung, GAK, Mattia Denisse

  • « Vorherige Seite
  • 1
  • …
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • …
  • 39
  • Nächste Seite »

© 2025 · Museen in Bremen · info@museeninbremen.de · Datenschutzerklärung · Impressum